🌍 Warum digitale Barrierefreiheit heute wichtiger ist denn je
Stellen Sie sich vor, Sie könnten eine Website nicht bedienen, weil die Navigation zu klein ist, der Text schwer lesbar oder das Menü nicht mit der Tastatur steuerbar ist. Genau das erleben täglich Millionen von Menschen mit Einschränkungen. Barrierefreiheit ist nicht nur ein „Extra“, sondern ein Muss – für mehr Inklusion, bessere Nutzererfahrung und nicht zuletzt: rechtliche Sicherheit.
👓 Was bedeutet „barrierefrei“ im Web?
Barrierefreiheit im Internet heißt: Jeder Mensch – unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen – kann eine Website bedienen und verstehen.
Beispiele für Barrieren:
Blinde Nutzer:innen benötigen Screenreader-kompatible Inhalte.
Menschen mit motorischen Einschränkungen brauchen tastaturfreundliche Navigation.
Farbenblinde User:innen dürfen nicht auf Farbinformationen allein angewiesen sein.
WCAG kurz erklärt
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definieren internationale Standards für barrierefreie digitale Inhalte. Herausgeber ist das World Wide Web Consortium (W3C). Die Richtlinien basieren auf vier Prinzipien:
Prinzip
Bedeutung
Wahrnehmbar
Inhalte müssen sichtbar/hörbar sein (auch mit Hilfsmitteln).
Bedienbar
Navigation muss ohne Maus möglich sein.
Verständlich
Texte und Prozesse müssen nachvollziehbar sein.
Robust
Kompatibel mit verschiedenen Technologien.
🚀 Das ist neu in WCAG 2.2
Mit WCAG 2.2 gibt es neun neue Erfolgskriterien – einige besonders relevant für mobile Nutzung und Nutzer:innen mit kognitiven Einschränkungen:
Kriterium
Beschreibung
2.4.11/2.4.12
Tastaturfokus muss sichtbar und nicht verdeckt sein
2.5.7
Alternativen zu Drag & Drop-Funktionen
2.5.8
Interaktive Ziele müssen mind. 24x24px groß sein
3.2.6
Hilfsangebote (z. B. Live-Chat) müssen auf jeder Seite zugänglich sein
3.3.7 / 3.3.8
Authentifizierung muss ohne komplexe Aufgaben möglich sein
Beispiel: Statt einem CAPTCHA mit verdrehten Buchstaben könnte eine Zwei-Faktor-Authentifizierung angeboten werden – sicher und barrierefrei.
Konformitätsstufen: A, AA, AAA
Stufe
Zielgruppe & Relevanz
A
Minimale Anforderungen – oft unzureichend
AA
Der empfohlene Standard für öffentliche & kommerzielle Websites
AAA
Idealzustand – kaum vollständig erreichbar
🧰 WCAG 2.2-Checkliste für Ihre Website
Hier sind praktische Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit:
- 1. Bilder mit Alt-Texten versehen
- 2. Formulare mit beschrifteten Feldern
- 3. Fokus-Indikatoren sichtbar machen (CSS)
- 4. Farbkontraste beachten (z. B. via WebAIM Contrast Checker)
So profitieren alle von Barrierefreiheit
+30 % längere Verweildauer auf barrierefreien Websites
+20 % Conversion-Steigerung durch bessere Usability
1 Mrd. Menschen weltweit leben mit einer Form von Behinderung
„Barrierefreiheit bedeutet bessere Usability – für alle, nicht nur für Menschen mit Einschränkungen.“
Fazit
Barrierefreiheit ist Win-win
Barrierefreie Websites sind nicht nur gesetzlich zunehmend gefordert – sie zeigen Haltung, erweitern Ihre Zielgruppe und bieten eine bessere UX.
Bei PFAU MEDIA unterstützen wir Sie mit Know-how, Strategie und technischer Umsetzung. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Website fit für alle machen – barrierefrei, nutzerfreundlich und zukunftssicher.
